Malerei
Von einer französisch-existenzialistisch geprägten figürlichen Malerei Ende der 1950er vollzieht Freyer im Lauf der folgenden 10 Jahre eine schrittweise Entwicklung hin zu einer zeichenhaften Abstraktion, die er, in direktem Widerspruch zur vorherrschenden Kunstdoktrin der DDR, als Sinnbild der menschlichen Existenz begreift. Die als erdrückend empfundenen künstlerisch-sozialen Repressalien führen kurz nach seiner legendären ersten Einzelausstellung im Kernforschungszentrum Rossendorf zu seiner Republikflucht 1972.
Seither ist Freyers künstlerische Praxis geprägt vom Widerstand gegen jede Form von Festlegung und Einschränkung. Bis hin zu seinen von jeder Gegenständlichkeit befreiten Farbgemälden der letzten zwei Jahrzehnten ist Kunst für Achim Freyer ein Mittel der menschlichen Verständigung und eines aktiven, geteilten Miteinanders.
Als bildender Künstler wird er zweimal, 1977 und 1987, zur documenta eingeladen. Seine Arbeiten werden 1981 im Musée d’Art Moderne in Paris in der Ausstellung „Deutsche Kunst heute“ gezeigt. 1983 präsentieren die Berliner Festspiele seine erste Retrospektive in der Orangerie des Charlottenburger Schlosses. Seitdem wird das ständig wachsende Werk von Achim Freyer in zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen von Los Angeles über Venedig, Wien, Tel Aviv, Berlin, Moskau bis Seoul ausgestellt.
2024 wird anlässlich seines 90sten Geburtstags eine umfassende Retrospektive seines bildnerischen Lebenswerkes im Schloss Biesdorf in Berlin gezeigt.
Die Monografie Achim Freyer – Bilder, herausgegeben von Johannes Odenthal, erscheint 2024 bei Spector Books.














